Pünktlich zum Fest kommt die zweite CD

Aus der Berliner Zeitung vom 21./22.10.2000


„Marzahner Promenaden-Mischung“ wird zehn: Kiez-Ensemble wirbt auch in Bayern für den Plattenbaubezirk.

Kathi bekommt den „Durchhalteorden“, Maximilian, Nancy, Ulrike und Katrin sogar den „Großen Durchhalteorden“ – eigens gestaltete Medaillen mit dem Vereinsmaskottchen, einem gefleckten Hündchen. Die Elf- bis 14-Jährigen singen, tanzen und spielen seit vier beziehungsweise fünf Jahren bei der „Marzahner Promenaden-Mischung“. Das Kiez- Ensemble, das mit Liedern und Geschichten aus dem Plattenbaubezirk schon in Bayern und Hamburg gastierte, feiert am Sonnabend zehnjähriges Bestehen. Seine Wurzeln reichen in die 80er Jahre zurück, als die Häuser zwischen Kaufhof „Marzahner Tor“ und Freizeitforum bezogen wurden.

„1984 hatten wir einen Chor der HGL-Vorsitzenden gegründet“, erinnert sich Bernd Engling. Der Pädagoge ist Vereinsvorsitzender der „Promenaden-Mischung“, dichtet, komponiert und begleitet das 35-köpfige Ensemble mit Gitarre und Akkordeon. Nach der Wende gab es keine Hausgemeinschaftsleitungen (HGL) mehr, etliche Chormitglieder wollten aber weiterhin singen. Also hätten sie sich mit dem Chor der damaligen 24. Oberschule zusammengetan. Der Name „Marzahner Promenaden-Mischung“ – Engling: „Wichtig ist der Bindestrich.“ – stehe für den Kiez rund um den Marzahner Einkaufsboulevard. Und er deute auch auf das Repertoire hin: Lieder, Tanz und Musikal- Clownerie. „Am 27. Oktober 1990 gab’s den ersten Auftritt“, sagt Engling. Dem sind mehrere Hundert gefolgt, allein 93 zum 20. Bezirksjubiläum im vergangenen Jahr. Engling hat fünf Fotoalben gefüllt: Bilder vom Bezirksfest „Marzahner Frühling“, vom Kinderliedfestival im FEZ-Wuhlheide und von Gastspielen im bayerischen Lauingen.

Nicht nur in der süddeutschen Partnerstadt warb die Truppe für ihren Bezirk. „Marzahn ist mehr als man denkt“, heißt eines ihrer Lieder. Die Titelzeile ist dem Motto einer Imagekampagne für Marzahn entlehnt. Dass die Lieder nicht jeden ansprechen, verhehlt Engling nicht: „Unsere Zielgruppe sind vor allem Familien mit Kindern.“

Einmal wöchentlich probt das Ensemble in der Peter-Pan-Grundschule an der Stolzenhagener Straße. Denn eigentlich bilden zwei Arbeitsgemeinschaften die „Promenaden-Mischung“, verstärkt durch die erwachsenen Vereinsmitglieder. „Nur diese bezahlen Beiträge, für die Kinder ist alles kostenlos“, sagt Engling. Die Vereinskasse wird durch Auftrittshonorare und durch den Verkauf von CDs aufgebessert. Das Ensemble kann nicht nur auf Aufnahmen mit Liedermacher Gerhard Schöne („Bis die Katze bellt“, 1993; „Böses Baby Kitty Schmidt“, 1995) verweisen, sondern auch auf zwei eigene Scheiben. Pünktlich zum Jubiläum hat die „Marzahner Promenaden-Mischung“ ihre neueste Produktion vorgelegt, arrangiert vom früheren „Zöllner“-Bandmitglied André Gensicke: „Auf uns Kinder kommt es an“.

Birgitt Eltzel

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