Die Promenaden-Mischung feierte

Aus dem Berliner Abendblatt Marzahn vom 25.10.2000


Chorleiter staunt: „Wir hatten 578 Auftritte“

Marzahn. Das beliebte Chorensemble „Marzahner Promenaden-Mischung“ feierte am Wochenende im Le Prom und im Klub FAIR stundenlang mit vielen „Ehemaligen“ sein zehnjähriges Bestehen.

„Wir hatten seit 1990 tatsächlich schon 578 Auftritte“, sagt Chorleiter Bernd Engling und staunt selber ein bißchen. Kein Wunder: Kaum eine Grundsteinlegung, keine Auszeichnung, kein Firmafest sind heute in Marzahn mehr denkbar, bei dem die sangesfreudigen Mädchen und Jungen nicht mit von der Partie sind. Bürgermeister Buttler zeichnete mit einer Ehrenurkunde Edeltraut Engling, Bernd Engling und Holger Stürzebecher für ihr langjähirges ehrenamtliches Engagement aus.

Doch auch drei Kinder erhielten an diesem Tag den „Großen Durchhalteorden in Blau“ für 6 Jahre Chorkind-Dasein: Nancy Block, Katrin Enzian und Ulrike Haustein.

Titel der gerade erschienenen CD

Ein schönes Geschenk bereitete der Chor, dessen Stärke unbedingt die Frischheit beim Vortrag selbst geschriebener Lieder ausmacht, sich allerdings selbst. In einer Auflage von 1000 Stück liegt die nun beriets zweite CD vor, sie trägt den Titel „Auf uns Kinder kommt es an“. Fast alle Texte und Lieder schrieb der Chorchef Engling übrigens wieder selbst.

„Ich empfinde eine große Freude am Musizieren“, begründet Bernd Engtling, der auch Arkordeon, und Gitarre spiel, sein Tun. Wir werden die Lieder der neuen CD, die neben einem Schuß Lebensfreude auch alltägliche Probleme von Kindern in einer von Erwachsenen dominierten Welt reflektieren, in unserer nächsten Ausgabe ausführlich vorstellen.

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Pünktlich zum Fest kommt die zweite CD

Aus der Berliner Zeitung vom 21./22.10.2000


„Marzahner Promenaden-Mischung“ wird zehn: Kiez-Ensemble wirbt auch in Bayern für den Plattenbaubezirk.

Kathi bekommt den „Durchhalteorden“, Maximilian, Nancy, Ulrike und Katrin sogar den „Großen Durchhalteorden“ – eigens gestaltete Medaillen mit dem Vereinsmaskottchen, einem gefleckten Hündchen. Die Elf- bis 14-Jährigen singen, tanzen und spielen seit vier beziehungsweise fünf Jahren bei der „Marzahner Promenaden-Mischung“. Das Kiez- Ensemble, das mit Liedern und Geschichten aus dem Plattenbaubezirk schon in Bayern und Hamburg gastierte, feiert am Sonnabend zehnjähriges Bestehen. Seine Wurzeln reichen in die 80er Jahre zurück, als die Häuser zwischen Kaufhof „Marzahner Tor“ und Freizeitforum bezogen wurden.

„1984 hatten wir einen Chor der HGL-Vorsitzenden gegründet“, erinnert sich Bernd Engling. Der Pädagoge ist Vereinsvorsitzender der „Promenaden-Mischung“, dichtet, komponiert und begleitet das 35-köpfige Ensemble mit Gitarre und Akkordeon. Nach der Wende gab es keine Hausgemeinschaftsleitungen (HGL) mehr, etliche Chormitglieder wollten aber weiterhin singen. Also hätten sie sich mit dem Chor der damaligen 24. Oberschule zusammengetan. Der Name „Marzahner Promenaden-Mischung“ – Engling: „Wichtig ist der Bindestrich.“ – stehe für den Kiez rund um den Marzahner Einkaufsboulevard. Und er deute auch auf das Repertoire hin: Lieder, Tanz und Musikal- Clownerie. „Am 27. Oktober 1990 gab’s den ersten Auftritt“, sagt Engling. Dem sind mehrere Hundert gefolgt, allein 93 zum 20. Bezirksjubiläum im vergangenen Jahr. Engling hat fünf Fotoalben gefüllt: Bilder vom Bezirksfest „Marzahner Frühling“, vom Kinderliedfestival im FEZ-Wuhlheide und von Gastspielen im bayerischen Lauingen.

Nicht nur in der süddeutschen Partnerstadt warb die Truppe für ihren Bezirk. „Marzahn ist mehr als man denkt“, heißt eines ihrer Lieder. Die Titelzeile ist dem Motto einer Imagekampagne für Marzahn entlehnt. Dass die Lieder nicht jeden ansprechen, verhehlt Engling nicht: „Unsere Zielgruppe sind vor allem Familien mit Kindern.“

Einmal wöchentlich probt das Ensemble in der Peter-Pan-Grundschule an der Stolzenhagener Straße. Denn eigentlich bilden zwei Arbeitsgemeinschaften die „Promenaden-Mischung“, verstärkt durch die erwachsenen Vereinsmitglieder. „Nur diese bezahlen Beiträge, für die Kinder ist alles kostenlos“, sagt Engling. Die Vereinskasse wird durch Auftrittshonorare und durch den Verkauf von CDs aufgebessert. Das Ensemble kann nicht nur auf Aufnahmen mit Liedermacher Gerhard Schöne („Bis die Katze bellt“, 1993; „Böses Baby Kitty Schmidt“, 1995) verweisen, sondern auch auf zwei eigene Scheiben. Pünktlich zum Jubiläum hat die „Marzahner Promenaden-Mischung“ ihre neueste Produktion vorgelegt, arrangiert vom früheren „Zöllner“-Bandmitglied André Gensicke: „Auf uns Kinder kommt es an“.

Birgitt Eltzel